Das Gestein des Jahres wird jeweils von einem Expertengremium unter Leitung des Berufsverbands Deutscher Geowissenschaftler (BDG) ausgewählt, mit dem Ziel, Gesteine, die aufgrund ihrer geologischen Entstehung und wirtschaftlichen Bedeutung bemerkenswert sind, in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. |
Termine 15.09.2019 Finissage in Lehesten 20.09.2019 Präsentation des Schiefers in Theuma |
Schiefer: Gestein des Jahres 2019 |
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Schiefertafel und Schiefergriffel, mit denen sich noch bis in das letzte Jahrhundert hinein Generationen von Schulkindern an Buchstaben und Zahlen ausprobierten, kennt man heute nur noch aus Museen. Bild: Britta Graumann, Naturpark Thüringer Schiefergebirge Obere Saale |
Gedruckte Exemplare können Sie über die Bonner Geschäftsstelle des BDG anfragen (solange der Vorrat reicht). |
Als edle und beständige Dacheindeckung wird das Gestein jedoch nicht so schnell zu verdrängen sein. Auch der Loreleyfelsen bei St. Goarshausen, der berühmte Schieferfelsen im UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal, wird seine Bedeutung immer behalten und hat schon Heinrich Heine inspiriert. Schiefer wurde bereits im antiken Rom zum Decken von Dächern genutzt. Der Bedarf an dichten und haltbaren Dächern aus Schiefer wuchs im Zuge der industriellen Revolution allerdings so sehr, dass der Abbau in den deutschen Mittelgebirgen erheblich zunahm und ganze Gebirgszüge wie das Thüringer Schiefergebirge und das Rheinische Schiefergebirge nach dem dort vorkommenden Gestein benannt wurden. In Geoparks und Museen, wie etwa im Geopark Schieferland an der Grenze zwischen Thüringen und Bayern, werden geologische Verhältnisse, Gewinnung und Verarbeitung von Dachschiefern anschaulich demonstriert. |
Gestein des Jahres
2018: Steinkohle |
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Schiefer gilt außerdem als ideales Material für Fußböden und Wände, da er sowohl Hitze- als auch Kälteresistenz mit Haltbarkeit und Ästhetik verbindet. Zudem ist er resistent gegen Umwelteinflüsse und Tausalz und lässt sich leicht bearbeiten. Weiterhin werden ihm ein geringes Wasseraufnahmevermögen und hohe Druckfestigkeit zugesprochen.
Bild: Peter Möller, Naturpark Thüringer Schiefergebirge Obere Saale Schiefer entstand in unseren Breiten überwiegend im Devon bis ins Unterkarbon hinein, also vor ca. 350 bis 400 Millionen Jahren, aus den Ablagerungen von Tonschlamm. Durch Druck verfestigte sich dieser zunächst zu Tongestein und wurde dann bei der späteren Gebirgsbildung durch seitlichen Druck aufgefaltet. Seine herausragendste Eigenschaft ist die sehr gute Spaltbarkeit entlang engständiger paralleler Flächen, den sog. Schieferungsflächen.
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Kontakt: Manuel Lapp Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! |
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